Die Diagnostik bei der CMD – eine große Herausforderung

Insbesondere dann, wenn Schmerzen und Verspannungen an Körperteilen auftreten, die nicht mit dem Kiefergelenk in Verbindung zu sein scheinen, wird die CMD nicht immer als Ursache für diese Symptome in Betracht gezogen. Relativ einfach ist es, Kieferschmerzen, Verspannungen im Gesicht und Kopfschmerzen mit einer CMD in Verbindung zu bringen. Meist werden die Patienten hier ihren Zahnarzt ansprechen. Das gilt ebenso, wenn Schmerzen an den Zähnen auftreten.

Lesen Sie in diesem Blogartikel von Ihrem CMD Zahnarzt aus Bremen, warum die CMD Diagnose nicht immer ganz einfach ist und welche Fachärzte zusammenarbeiten (sollten).

Treten Schmerzen dagegen im Lendenwirbelbereich auf, ist häufig der Orthopäde der erste Ansprechpartner. Hier wird man nicht immer in erster Linie an eine CMD denken. Es kann deshalb von Anfang an empfehlenswert sein, bei unklaren Schmerzen des Bewegungsapparates insbesondere im Nacken und an der Lendenwirbelsäule schon in der Phase der Diagnostik zahnärztliche Unterstützung zu suchen. Ebenso wird der Zahnarzt Orthopäden und Neurologen mit ins Boot holen, wenn ein Patient über den Kieferbereich hinausgehende Beschwerden zeigt.

Der Zahnarzt schaut sich den Zusammenbiss und ermittelt mögliche Asymmetrien im gesamten Kieferbereich. Auch wird er kontrollieren, ob eventuell schlecht angepasster Zahnersatz für die CMD-Beschwerden verantwortlich ist.

Physiotherapeuten und Orthopäden kümmern sich um den Zustand des gesamten Bewegungsapparates. Außerdem kann der Physiotherapeut durch Übungen und die Stärkung bestimmter Partien dafür sorgen, dass die Gelenkstrukturen auch im Kieferbereich unterstützt werden.

Unter Umständen kann bereits ein Neurologe die Diagnostik einbezogen werden. Er ist besonders wichtig, wenn die Schmerzzustände auf dem ersten Blick keiner anatomischen Struktur eindeutig zugeordnet werden können. Er wird untersuchen, inwieweit Schmerzen, die auf Nerven ausstrahlen, für die Schmerzzustände in den verschiedenen Körperbereichen verantwortlich sind.

Psychotherapeuten können dem Einfluss von Stress, inneren Druck, Angst und anderen psychischen Einflüssen auf die Muskulatur nachgehen. Gerade die Nacken- und Kiefermuskulatur kann sich unter Druck sehr anspannen.

Eine bewusst herbeigeführte Entspannung durch bestimmte Techniken kann der Betroffene über einen Psychotherapeuten erlernen. Das erleichtert ihm den Umgang mit Stress und kann auch die Symptome der CMD lindern. Wichtig ist es, den Psychotherapeuten gegebenenfalls bereits in die Diagnostik einzubeziehen. Dies ist insbesondere der Fall, wenn Schmerzzustände durch die anderen Ärzte dem psychischen Bereich zugeordnet werden, weil keine physischen Ursachen erkennbar sind.

Insgesamt teilt sich die Diagnostik beim Zahnarzt-Erstbesuch auf in:

• eine Erstuntersuchung durch Tasten und Begutachten.
• eine klinische Funktionsanalyse mit Belastungstest und erweiterten Funktionsprüfungen des Kauapparates.
• die instrumentelle Funktionsanalyse mit einem Gerät, dass die Kieferbewegung simuliert (Artikulator) sowie unterstützend Röntgen, MRT oder Arthroskopie (Gelenkspiegelung).